Angelegte Auswertung zum AlleAktien Qualitätsscore (AAQS) zur Identifikation und Definition von Qualitätsaktien sowie den historisch erbrachten Renditen

Willkommen in der Welt der Qualitätsaktien

Wir stellen im Folgenden die von uns geleitete und durchgeführte Auswertung zum AlleAktien Qualitätsscore vor.

Unser Ziel ist es, euch zu helfen, professionelle Aktionäre zu werden. Langfristige Anlagekonzepte und fundierte Unternehmensanalysen findet ihr auf AlleAktien.de.

Für jede Aktienanalyse recherchieren wir zwei bis vier Wochen Vollzeit, um das Unternehmen und die Branche vollständig zu erfassen. Aber welche Unternehmen untersuchen wir überhaupt? Als Anleger gibt es eine Menge Möglichkeiten.

In Deutschland gibt es über 1.000 börsennotierte Unternehmen. Fast 85.000 Unternehmen in aller Welt wollen dass man investiert. Bei einer so großen Auswahl ist es nicht einfach, interessante Unternehmen zu finden. Die Suche in den Indizes, das Lesen von Geschäftsberichten und das Verstehen von Geschäftsmodellen sind notwendig. Um ein Unternehmen optimal zu verstehen, investiert AlleAktien durchschnittlich zwei bis vier Wochen in jede Analyse. Um nicht wochenlang ein aussichtsloses Unternehmen zu analysieren, müssen wir daher im Vorfeld spannende Analysekandidaten identifizieren.

Der Schwerpunkt von AlleAktien liegt auf langfristigen Teilhabe an Unternehmen. Daher halten wir unsere Unternehmensbeteiligungen für eine lange Zeit – hoffentlich für immer. Langfristig bedeutet für uns nicht weniger als 10 Jahre. Wir suchen nach Unternehmen, die das Potenzial haben, ihren Unternehmenswert langfristig zu steigern. Durch langfristige und stetig wachsende Geschäfte, Leistungen und Gewinne. Unser Ziel ist es, die Dividende und den Aktienkurs zu steigern. Besonderen Wert legen wir auf die Stabilität und den tiefen Burggraben des Unternehmens, was bedeutet, dass das Geschäft nicht repliziert werden kann und etwas wirklich Einzigartiges besitzt. Ein Portfolio, das risikoreiche Unternehmen, Turnarounds und Unternehmen mit unklarer Marktpositionierung enthält, kann schnell zur Achterbahn werden. Das sollte nicht der Fall sein.

Aus diesem Grund haben wir den AlleAktien Qualitätsscore entwickelt, kurz AAQS. Der AAQS hilft uns, spannende Unternehmen in kürzester Zeit zu identifizieren. Anschließend können wir die attraktivsten Unternehmen genauer analysieren. Der AAQS ist dabei quantitativ konzipiert. Das heißt, dass die Kriterien alle auf objektiven Kennzahlen basieren. Der Score ist eindeutig bestimmbar und die Ergebnisse können historisch überprüft werden (Backtest). Unternehmen aus unterschiedlichsten Branchen können auf Qualität verglichen werden.

Qualitätsunternehmen haben vier Eigenschaften

Um die Qualität eines Unternehmens zu messen, muss man verstehen, was Qualität ausmacht. Wir haben uns deshalb im April 2018 gefragt, was die erfolgreichsten Unternehmen der Welt gemeinsam haben. Wir haben vier grundlegende Eigenschaften identifiziert: Wachstum, Risiko, Rentabilität und Bewertung. Diese Eigenschaften messen wir mit 10 Qualitätskriterien. Es ist wie eine Checkliste. Für jedes erfüllte Kriterium gibt es einen Punkt. Je mehr Punkte, desto besser. Am Ende werden die Punkte zum AlleAktien Qualitätsscore zusammengezählt. Ab 9 Punkten sprechen wir von einem Qualitätsunternehmen. Nur diese Unternehmen kommen für den AlleAktien Qualitätsindex in Frage. Es handelt sich um die besten Unternehmen aus einem Markt.

Die 10 AAQS-Kriterien im Detail: Für diese Qualitätseigenschaften gibt es Punkte

Nun erklären wir dir die genaue Berechnungsweise unseres AAQS. Damit du ihn 100% transparent nachvollziehen kannst. Er besteht aus 10 Kriterien:

1. Umsatzwachstum 10J > 5% p.a.

Die Kennziffer betrachtet das durchschnittliche jährliche Umsatzwachstum über die letzten 10 Jahre (CAGR).

Langfristig wird ein Unternehmen wertvoller, wenn es stetig steigende Gewinne erwirtschaftet. Gewinnwachstum entsteht langfristig vor allem durch Umsatzwachstum. Es ist möglich, dass Gewinne ohne Umsatzwachstum wachsen. Die Gewinnmarge hat jedoch eine Obergrenze bei 100%. Ein Unternehmen, das stetig wertvoller werden soll, muss also immer größere Umsätze erwirtschaften. Daher gibt es einen Punkt, wenn dieses Kriterium erfüllt ist.

Beispiel Microsoft:

JahrUmsatz
201062 Mrd. USD
2020143 Mrd. USD

In den letzten 10 Jahren erreichte Microsoft ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 8,7%. Somit überschreitet Microsoft die Schwelle von 5% und bekommt einen Punkt im AAQS.

2. Umsatzwachstum in den kommenden 3 Jahren (Erwartungen) > 5% p.a.

Die Kennziffer betrachtet das durchschnittliche jährliche erwartete Umsatzwachstum in den nächsten drei Jahren (CAGR).

Die erwartete Umsatzentwicklung wird den bei FactSet veröffentlichten Konsensschätzungen über die künftige Unternehmensentwicklung des jeweiligen Unternehmens entnommen.

Wir finden, dass es notwendig ist, die zukünftigen Erwartungen zu betrachten. Mit dem Kauf einer Aktie bzw. eines Unternehmensanteils profitieren wir Investoren von allen zukünftigen Gewinnen eines Unternehmens. Und nicht den vergangenen Gewinnen. Der Blick in die Vergangenheit ist trotzdem sinnvoll. Schließlich neigen Unternehmen dazu, die vergangene Entwicklung fortzuführen.

Unsere Welt befindet sich in einer Phase radikaler Umbrüche. Neue Technologien kommen vermehrt zum Einsatz. Gerade in einer solchen Phase ist es enorm wichtig, auf die Gewinner von morgen zu setzen.

Generell betrachtet arbeiten die professionellen Bankanalysten sehr gut. Sie sind sehr gut ausgebildet und beschäftigen sich intensiv mit den von ihnen beobachteten Unternehmen. Trotzdem sollte man ihnen nicht blind glauben. Sie stellen für mich nicht die “Wahrheit” dar, sondern eine Art Marktkonsens. Anhand dieser Schätzungen erkenne ich, welche künftige Unternehmensentwicklung der Kapitalmarkt eingepreist hat und von dem jeweiligen Unternehmen erwartet.

Fazit: Die Analystenschätzungen der künftigen Entwicklung werden nie perfekt sein. Trotzdem sind sie ein sehr guter Indikator, um die Markterwartungen zu kennen. Der Blick in die Zukunft ist wichtig, weil der Wert einer Aktie aus allen zukünftig erwirtschafteten Cashflows besteht.

Im Optimalfall gelingt es einem Unternehmen, sowohl im Durchschnitt der letzten 10 Jahre als auch in den Erwartungen der kommenden Jahre, ein jährliches Umsatzwachstum von über 5% zu erreichen. Dann bekommt das jeweilige Unternehmen jeweils einen Punkt. Doch wir alle wissen, Umsatzwachstum ohne Gewinnwachstum ist nichts wert. Daher zielen die nächsten beiden Kennzahlen auf das Wachstum der operativen Gewinne ab.

Beispiel Microsoft:

JahrUmsatz
2020143 Mrd. USD
2023198 Mrd. USD

Im Januar 2021 erwarten die Analysten für Microsoft einen durchschnittlichen Umsatzanstieg von 11,5% für die kommenden drei Jahre. Somit überschreitet Microsoft die Schwelle von 5% und bekommt einen Punkt im AAQS.

3. EBIT-Wachstum 10J > 5% p.a.

Die Kennziffer betrachtet das durchschnittliche jährliche, operative Gewinnwachstum (EBIT) über die letzten 10 Jahre (CAGR).

Ein echtes Qualitätsunternehmen schafft es, auch im Gewinn stetig zu wachsen. Immer wieder gibt es auch die Situation, dass ein Unternehmen sehr stark im Umsatz wächst, dabei aber einfach kein Gewinnwachstum erreichen kann. Das ist dann ein gefährliches Zeichen.

Viele junge Softwareunternehmen arbeiten beispielsweise unprofitabel. Sie bieten ihre Dienstleistungen mit hohen Rabatten an. Der Kundenansturm ist riesig, die Umsätze wachsen in schnellem Tempo. Es werden gleichzeitig immer höhere Verluste erwirtschaftet, weil die Dienstleistung zu günstig angeboten wird. Bei uns Aktionären kommt nichts von dem tollen Wachstum an.

Beispiel Microsoft:

JahrOperativer Gewinn (EBIT)
201024 Mrd. USD
202053 Mrd. USD

In den letzten 10 Jahren erreichte Microsoft ein durchschnittliches jährliches Gewinnwachstum von 8,2%. Somit überschreitet Microsoft die Schwelle von 5% und bekommt einen weiteren Punkt im AAQS.

4. EBIT-Wachstum in den kommenden 3 Jahren (Erwartungen) > 5% p.a.

Die Kennziffer betrachtet das durchschnittliche jährliche erwartete operative Gewinnwachstum in den kommenden drei Jahren (CAGR).

Auch hier gilt das Argument des Blicks in die Zukunft: Der Wert einer Aktie ergibt sich aus allen zukünftig erwirtschafteten Cashflows, abgezinst auf den heutigen Tag. Daher ist der Blick in die Zukunft von enormer Bedeutung.

Nur die besten Qualitätsaktien haben bis hier hin alle vier Punkte erzielt. Eine gesunde Kombination aus Umsatz- und Gewinnwachstum ist die Basis für eine Steigerung des Unternehmenswertes. Durch die jeweils getrennte Betrachtung von Umsatz und Gewinn sortieren wir Unternehmen heraus, die nicht konstant wachsen. Unternehmen, die hier nicht voll punkten können, verlieren wertvolle Punkte. Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit, zu einer erlesenen AlleAktien Qualitätsaktie zu werden.

Beispiel Microsoft:

JahrOperativer Gewinn (EBIT)
202053 Mrd. USD
2023e78 Mrd. USD

Im Januar 2021 erwarten die Analysten für Microsoft einen durchschnittlichen EBIT-Anstieg von 13,7% für die kommenden drei Jahre. Somit überschreitet Microsoft die Schwelle von 5% und bekommt einen Punkt im AAQS.

5. Verschuldung < 4x EBIT

Hier gibt es einen Punkt, wenn die Nettofinanzverschuldung eines Unternehmens geringer als der vierfache operative Gewinn des Unternehmens ist. Die Nettofinanzverschuldung berechnen wir wie folgt:

Alle zinstragenden Verbindlichkeiten (kurz- und langfristig laufende Anleihen, Kredite,…) abzüglich dem Cashbestand des Unternehmens.

Wir filtern damit Unternehmen heraus, die sehr hoch verschuldet sind und damit das Vermögen von uns Aktionären in Gefahr bringen.

Eine hohe Verschuldung führt zu höheren Risiken. Wenn die Zinsen steigen, steigen die Zinskosten deutlich an. Damit bleibt weniger Gewinn für uns Aktionäre übrig. Wenn der Gewinn zurückgeht, übersteigt die Verschuldung schnell einen kritischen Rahmen und die Insolvenzwahrscheinlichkeit steigt an. Eine Verschuldung unterhalb des vierfachen operativen Gewinns ist meist angemessen und kann im Zweifel zügig zurückgeführt werden. Üblicherweise vergeben die Ratingagenturen bis zur vierfachen Verschuldung das begehrte Investment-Grade-Rating.

Beispiel Microsoft:

Microsofts lang- und kurzfristigen Finanzverbindlichkeiten betragen 82 Mrd. USD im Jahr 2020. Der Cashbestand liegt bei 137 Mrd. USD. Somit ist das Unternehmen schuldenfrei und verfügt über eine Nettoliquidität von 55 Mrd. USD. Microsoft ist bilanziell extrem solide aufgestellt und erhält im AAQS den nächsten Punkt.

6. Gewinnkontinuität 10J

Auch diese Kennziffer bestraft schwache und unzuverlässige Unternehmen mit einem weiteren Punktabzug. Alle Unternehmen, die in den letzten 10 Jahren eines oder mehrere Jahre mit einem operativen Verlust (einem negativen EBIT) abschließen mussten, bekommen keinen Punkt.

Unternehmen, die in jedem der letzten 10 Jahre einen Gewinn erwirtschaftet haben, verfügen über ein besonders stabiles Geschäftsmodell. Dafür bekommen sie einen Punkt.

Beispiel Microsoft:

Das Unternehmen hat in den letzten 10 Jahren alle Geschäftsjahre mit einem operativen Gewinn abgeschlossen. Das Unternehmen erhält einen weiteren Punkt.

7. EBIT Drawdown 10J < -50%

Der operative Gewinn (EBIT) darf in den letzten 10 Jahren niemals um mehr als 50% gegenüber dem vorherigen Rekordgewinn in der 10-Jahres-Periode eingebrochen sein. Nur wenn das gelungen ist, gibt es einen Punkt.

Mit den letzten 3 Kennziffern Verschuldung, Gewinnkontinuität und Drawdown bestrafen wir Unternehmen, die sehr zyklische oder riskante Geschäftsmodelle haben. Durch dieses objektive Verfahren sortieren wir systematisch alle “sauren Gurken” aus der Unternehmenslandschaft heraus.

Wir fokussieren uns auf die Unternehmen, die über ein stabiles Umsatz- und Gewinnwachstum verfügen, dabei aber gleichzeitig solide finanziert sind und stabile Erträge aufweisen.

Beispiel Microsoft:

JahrEBIT in Mrd. USDHöchster Gewinn bisherDrawdown
201023,6623,660
201127,1727,170
201227,9827,980
201326,5727,985,0%
201427,7827,98-0,7%
201527,5627,98-1,5%
201620,6727,98-26,1%
201724,4727,98-12,5%
201834,8734,870
201942,6242,620
202052,9652,960

Der maximale Gewinnrückgang trat im Jahr 2016 auf. Der operative Gewinn sank um 26,1% gegenüber dem vorherigen Rekordstand ab. Der Rückgang ist kleiner als 50%, Microsoft erzielt besonders stabile und verlässliche Gewinne. Es gibt einen weiteren Punkt.

8. Eigenkapitalrendite > 15%

Wenn es einem Unternehmen gelingt, sein Eigenkapital mit einer Rendite von mehr als 15% zu verzinsen, dann gibt es einen Punkt. Eine hohe Eigenkapitalrendite ist von großer Bedeutung.

Bei der Berechnung der Eigenkapitalrendite ziehen wir den Goodwill vom Eigenkapital ab. Der Goodwill ist eine buchhalterische Größe, die bei Akquisitionen entsteht. Er misst nicht den echten Vermögenswert.

Wenn ein Unternehmen wächst, muss es neue Grundstücke kaufen, Immobilien errichten, Maschinen kaufen, Mitarbeiter einstellen und vieles mehr. All diese Kapitalausgaben müssen finanziert werden. Dafür ist eine hohe Eigenkapitalverzinsung notwendig. Je höher die Eigenkapitalrendite, desto stärker sprudelt das Geld in die Firmenkassen.

Unternehmen, die ihr Eigenkapital mit mehr als 15% verzinsen, machen vieles richtig. Sie können ihr Unternehmenswachstum problemlos aus den erwirtschafteten Gewinnen finanzieren.

Beispiel Microsoft:

Eigenkapital in Bilanz (2020)118 Mrd. USD
abzgl. Goodwill-43 Mrd. USD
tangible/greifbares Eigenkapital75 Mrd. USD
Nettogewinn 202044 Mrd. USD
Eigenkapitalrendite: Gewinn/tang. Eigenkapital58,7%

Das Unternehmen arbeitet äußerst profitabel und erzielt einen weiteren Punkt, da der Wert von 58,7% deutlich über der Schwelle von 15% liegt.

9. ROCE > 15%

Die Verzinsung auf das eingesetzte Kapital (ROCE, Return on Capital Employed) ähnelt der Eigenkapitalrendite. Die Eigenkapitalrendite kann im Gegensatz zum ROCE jedoch mit einer hohen Verschuldung manipuliert werden. Arbeitet das Unternehmen mit viel Fremdkapital, braucht es wenig Eigenkapital und die Eigenkapitalrendite fällt hoch aus. Gleichzeitig müssen Zinsen für die Verschuldung bezahlt werden und das Unternehmen ist viel krisenanfälliger geworden. Eine Strategie, die in guten Zeiten aufgehen kann, in schlechten Zeiten aber nicht immer aufgehen muss.

Mit der ROCE betrachten wir das gesamte eingesetzte, verzinsliche Kapital eliminieren. Bei der Betrachtung der gesamten Kapitalverzinsung wird der operative Gewinn ins Verhältnis zum dafür eingesetzten verzinslichen Kapital gesetzt. Das eingesetzte Kapital ist die Summe aus dem Eigenkapital (Eigenkapital abzgl. Goodwill) und den Nettofinanzschulden. Mit der Rendite auf das eingesetzte Kapital erhalten wir eine aussagekräftige Kennziffer zur operativen Rentabilität eines Unternehmens, unabhängig von dessen Kapitalstruktur.

Auch hier sollte es dem jeweiligen Unternehmen gelingen, eine Verzinsung von mindestens 15% zu erreichen, um den Punkt zu erlangen.

Beispiel Microsoft:

tangible Eigenkapital75 Mrd. USD
Nettoliquidität-55 Mrd. USD
Eingesetztes Kapital20 Mrd. USD
EBIT 202053 Mrd. USD
ROCE265%

Microsoft erzielt einen absoluten Spitzenwert. Die Rendite auf das gesamte eingesetzte Kapital erreicht beeindruckende 220% und liegt sogar deutlicher über der Eigenkapitalrendite. Der Grund dafür: Das Unternehmen ist äußerst konservativ finanziert. Microsoft verdient sich den nächsten Punkt.

10. Renditeerwartung > 10%

Das untersuchte Unternehmen erhält den letzten Punkt, wenn die jährliche zu erwartende Rendite für die Aktionäre über 10% liegt. Diese Kennziffer ist die einzige Kennziffer des AAQS, die von der unterjährigen Kursentwicklung abhängt.

Die Renditeerwartung wird nach dem einfachen IRR-Modell berechnet. Dem Modell zufolge setzt sich die Rendite für uns Aktionäre aus zwei Komponenten zusammen: der Free Cash Flow-Rendite und dem EBIT-Wachstum pro Jahr.

Die Free Cash Flow-Rendite ergibt sich aus dem Free Cash Flow des laufenden Jahres dividiert durch die Marktkapitalisierung des Unternehmens. Der Free Cashflow ist der Betrag, den das Unternehmen am Ende des Jahres in seinen Kassen erwirtschaftet hat, der nun zur freien Verfügung steht (Dividenden, Aktienrückkäufe, Rückführung der Verschuldung, Übernahmen…).

Das EBIT-Wachstum ist die zweite Renditequelle. Das IRR-Modell nimmt an, dass eine Aktie immer mit dem gleichen Gewinnmultiplikator bewertet wird. Das trifft langfristig meistens zu. Steigt der Gewinn eines Unternehmens um beispielsweise 20%, dann “muss” auch der Aktienkurs um 20% ansteigen, damit das KGV und die Bewertung konstant bleiben.

Je nachdem, wie sich der Kurs eines Unternehmens im Laufe des Jahres entwickelt, verändert sich die Renditeerwartung. Sinkt der Kurs eines Unternehmens, dann sinkt die Marktkapitalisierung und damit steigen die Free Cash Flow-Rendite und die Renditeerwartung.

Die Kennziffer Renditeerwartung ist aber die einzige Kennziffer, die von der aktuellen Kursentwicklung abhängt. Und das ist auch gut so. Im AlleAktien Qualitätsscore geht es nämlich nicht um die aktuelle Kursentwicklung. Der Fokus liegt auf der Analyse von Unternehmen, die ein überdurchschnittliches Wertsteigerungspotential bei gleichzeitig geringen Risiken mit sich bringen.

Beispiel Microsoft:

Free Cash Flow-Rendite (2021)2,8%
Wachstum EBITe 3J13,7%
Renditeerwartung16,5% p.a

Microsoft ist diesem Modell zufolge über 10% und gewinnt daher den letzten Punkt in unserem AlleAktien Qualitätsscore. Das Unternehmen erzielt insgesamt zehn von zehn Punkten. Damit haben wir bei Microsoft einige Stärken ausgemacht, die wir in unserer Microsoft-Aktienanalyse nun tiefgehend analysieren können.

Auch die führende Finanzplattform Eulerpool Research Systems berechnet auf Eulerpool.com zu mehr als 20.000 Aktien den beliebten AlleAktien Qualitätsscore mit stets aktuellen Daten.

Die AAQS-Rendite im Backtest

AlleAktien steht für fundierte Aktienanalysen. Wir veröffentlichen Erkenntnisse, die auf Sicht von mehreren Jahren bis Jahrzehnten gedacht sind. Deshalb prüfen wir unsere Aussagen und Modelle natürlich nach. Aus diesem Grund haben wir für den AlleAktien Qualitätsscore einen Backtest durchgeführt. Ein Backtest ist ein Blick in die Vergangenheit. Wir untersuchen die historische Rendite unserer Strategie im Vergleich zu einem Index der sogenannten Benchmark. Nur so kann man beweisen, dass eine Strategie wie der AAQS auch langfristig funktioniert.

Backtests sind allerdings sehr komplex. Denn es gibt Unternehmen, die in der Zwischenzeit aufgekauft wurden oder bankrott gehen. Diese Unternehmen waren früher an der Börse gelistet. Diese muss man in den Backtest einbeziehen. Denn sonst schaut man sich nur die Unternehmen an, die überlebt haben. Man fällt dem “Survivorship Bias” zum Opfer. Deshalb braucht man eine sehr gute Datenquelle, die auch solche Unternehmen einbezieht.

Die AAQS-Benchmark enthält die DAX-Familie ohne finanzlastige Unternehmen

Bevor man einen Score aufstellt, muss man einen ordentlichen Benchmark definieren, an dem man sich unvoreingenommen, ehrlich und authentischc messen lässt. Für unsere Benchmark haben wir die DAX-Familie als Anlageuniversum genommen (DAX, MDAX, SDAX). Diese Unternehmen zählen zu den größten und liquidesten in Deutschland. Wir haben allerdings Banken, Versicherungen und Immobiliengesellschaften ausgenommen. Die Bilanzen dieser Unternehmen werden anders gelesen. Im AAQS können diese Unternehmen nicht berücksichtigt werden.

Wir gewichten die Titel in unserer Benchmark alle gleich hoch. Denn im AAQS-Portfolio setzen wir auf eine Gleichgewichtung der Aktien. Immer am 1. Juli eines Jahres wird die Gleichgewichtung wiederhergestellt. Transaktionskosten und Steuern werden nicht berücksichtigt. Unser Backtest startet im Jahr 2006. Wir verwenden das Bloomberg EQS-Tool, um den Backtest zu erstellen.

Der AAQS-Benchmark performt dabei deutlich besser als der DAX. Die Messlatte für den AAQS wird also nochmals deutlich angehoben.

 DAXAAQS Benchmark DAX
(ohne Banken, Versicherungen und REITs)
Punktestand 01.07.20061.0001.000
Punktestand 07.11.20182.0262.720
Rendite p.a. seit 01.07.20065,88 %8,43 %

Aktien mit einem AAQS von 9 und 10 Punkten zeigen eine klare Überrendite

Mehr Rendite, weniger Risiko. Wir haben die Rendite eines Portfolios getestet, das nur auf Aktien setzt, die 9 oder 10 Punkte im AAQS erreichen. Verliert ein Unternehmen Punkte, dann wird es zum 01. Juli des Folgejahres verkauft. Andere Unternehmen können dagegen auch in das Portfolio aufsteigen. Der AAQS funktioniert hervorragend als Qualitätsindikator. Die jährliche Rendite erreicht seit 2006 trotz zwischenzeitlicher Finanzkrise 12,0%. Damit schlägt das AAQS-Portfolio unsere Benchmark um mehr als 3%-Punkte.

 AAQS ≥ 9Benchmark
Punktestand 01.07.20061.0001.000
Punktestand 07.11.20184.0542.720
Rendite p.a. seit 01.07.200612,00%8,43%

Ein “unordentlicher Ansatz” funktionierte beispielsweise so, dass man in Bloomberg Terminal so lange an bestimmten Kennzahlen herumspielt, bis man auf die letzte 10-Jahres-Spanne die maximale Überrendite hat. Das ist dann zwar eine hohe Korrelation, aber keinerlei Ursache-Wirkung, weil die Kennzahlen beliebig an den Haaren herbei gezogen sind.

Der AAQS im Extremtest: Die 10 besten und schlechtesten Aktien im Vergleich

Signifikanter Renditeunterschied in beide Richtungen. In einem letzten Test haben wir uns auf die 10 besten und die 10 schlechtesten Aktien konzentriert. Wir haben uns angeschaut, ob die Top 10-Aktien auch nochmals besser sind als das AAQS ≥ 9-Portfolio und ob die Flop 10-Aktien eine signifikante Unterrendite liefern. Wir sind selbst verblüfft, wie gut der AAQS funktioniert. Die besten Aktien liefern eine Rendite von 16,4%. Damit verdoppelt sich das angelegte Vermögen in weniger als fünf Jahren! Die schlechtesten Aktien erbringen dagegen eine negative Rendite. Das Vermögen hat im Backtest um 3,4% pro Jahr abgenommen. Diese Erkenntnis ist wichtig. Man kann mit dem AAQS auch sehr schlechte Investitionen vermeiden.

 AAQS Top 10AAQS Flop 10Benchmark
Punktestand 01.07.20061.0001.0001.000
Punktestand 07.11.20186.5326542.720
Rendite p.a. seit 01.07.200616,41%-3,38%8,43%

Auf AlleAktien.de und Eulerpool.com finden Sie stets aktuelle AlleAktien Qualitätsscores zu zahlreichen Aktien.


AAQS aktie Aktien Aktienanalyse Aktienanalyse lernen Aktienanalysen Aktienanalyse Tool Aktienbewertung Aktienfinder Aktienfinder Alternative aktienhandel Aktienmarkt Aktienperformance Aktientool Aktionärskultur AlleAktien AlleAktien Data AlleAktien Erfahrung AlleAktien Erfahrungen AlleAktien Kritik AlleAktien Lifetime AlleAktien Qualitätsscore AlleAktien Welt börse Dividende Dividenden Dividendenrendite etfs Eulerpool Eulerpool Aktienfinder Eulerpool Kritik Eulerpool News Eulerpool Research Systems Finanzanalyse Finanzdaten finanzen Finanzmarkt Finanznachrichten Fundamentalanalyse Investmentfonds Michael C. Jakob Privatanleger Qualitätsaktien Unternehmensführung Was sind Qualitätsaktien?